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43 Jahre nach dem frühen Tod Marleys, der 1981 an einer Krebserkrankung starb, kommt nun ein biographischer Film ins Kino, der kein Risiko eingeht, nur ganz minimal am Denkmal von Marley kratzt, aber genug Groove hat, um 100 Minuten zu unterhalten. Was auch an Kingsley Ben-Adir liegt, der als Bob Marley eine überzeugende Performance abliefert, für die er stundenlang Video- und Tonaufnahmen Marleys studiert hat. Mit Erfolg, wie im Abspann gezeigte Bilder des echten Marleys zeigen.

An seiner Seite steht Lashana Lynch als seine Frau Rita, die hier durchaus auch Kritik an Marleys wenig monogamen Lebenswandel führen darf. befremdliche Rastafari-Bewegung, die den 1974 ermordeten äthiopischen Kaiser Haile Selassie, als den Messias betrachtete, wird ohne Widerspruch als Weg zur Freiheit dargestellt, als Inspiration, die Marley dazu brachte, Frieden auf Jamaika zu schaffen.

Auch wenn sein Biopic dies behauptet, so weit reichten Marleys Kräfte dann doch nicht, auch wenn er bei einem Konzert zwei rivalisierende weiße (!) Politiker zusammenbrachte. Dass Jamaika auch Jahrzehnte später immer noch ein nicht allzu sicheres, nur bedingt demokratisches Land ist, kann man Marley allerdings nicht ankreiden. Seine Stärke war die Musik und so sind die besten Szenen von „Bob Marley – One Love“ dann auch solche, in denen er und seine Musiker im Studio Musik machen, Songs entwickeln, jammen oder auf der Bühne stehen.

 

USA 2023; Regie: Reinaldo Marcus Green; Buch: Terence Winter, Frank E. Flowers, Zach Baylin, Reinaldo Marcus Green; Darsteller: Kingsley Ben-Adir, Lashana Lynch, James Norton, Tosin Cole, Umi Myers, Anthony Welsh, Nia Ashi, Aston Barrett Jr., Anna-Sharé Blake; Länge: 104 Minuten; Altersfreigabe: FSK 12