Für Kate Winslet ist der Film über die Fotografin Lee Miller ein Herzensprojekt, das sie über viele Jahre verfolgte und für das sie einen Teil ihres privaten Vermögens opferte. Der Einsatz hat sich gelohnt – Kate Winslet spielt die Hauptrolle zum Niederknien gut.
Lee Miller gilt als eine der wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war dabei, als die alliierten Truppen in der Normandie landeten und als das Konzentrationslager Dachau befreit wurde. Mit ihrer Kamera fing sie die grausamen Folgen der Naziherrschaft ein, das Martyrium der KZ-Insassen, das Elend der Soldaten und der Zivilbevölkerung. Und die Hoffnung auf ein besseres Danach. Doch später sprach sie niemals darüber. Erst nach ihrem Tod fand ihr Sohn Tausende von Fotos und Negative auf dem Dachboden. Der Film erzählt ihre Geschichte vom Partygirl zur Kriegsfotografin.
Die Regisseurin Ellen Kuras bettet Lee Millers Geschichte ein in ein fiktives Interview, das am Ende eine überraschende Wendung nimmt. Doch sowohl das Drehbuch als auch das wahre Leben der Lee Miller, das hier in komprimierter Form abgebildet wird, bewahren das Geheimnis dieser rastlosen Frau, das sich in Kate Winslets schönen, blauen Augen spiegelt.
Großbritanien 2023; Regie: Ellen Kuras, Drehbuch: Liz Hannah, John Collee; Darsteller: Kate Winslet, Jude Law, Andrea Riseborough, Marion Cotillard, Josh O'Connor; Länge: 117 Minuten; FSK 12