Harold Fry erhält einen Brief. Darin erklärt ihm Queenie, eine Freundin und Kollegin, die er seit mehr als 20 Jahren nicht gesehen hat, dass sie Krebs hat und in einem Hospiz ist. Sie verabschiedet sich. Er schreibt einen Brief und geht zum Briefkasten, um ihn einzuwerfen. Doch dann hat er das Gefühl, dass das nicht reicht. Nicht reichen kann. Er muss mehr tun. So beschließt Harold Fry, fast 1.000 Kilometer zu Fuß zu gehen – zu Queenie, der er in einer Nachricht mitteilt, dass er gehen und sie leben wird, bis er ankommt und sie rettet.
Die Geschichte erinnert etwas an „Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr“ aus dem Jahr 2021. Auch eine britische Geschichte, auch eine über einen alten Mann, der eine große Reise antritt. Dort war es Timothy Spalls, hier ist es Jim Broadbent. Wo Spalls‘ Figur mit lokalen Bussen nach und nach seinem Ziel näherkam, wandert Broadbents Figur. Beide werden zu einem viralen Phänomen. Die Ähnlichkeiten sind schon recht stark, eher ist aber wohl der Spalls-Film von Rachel Joyce‘ Roman inspiriert. Aber wie dem auch sei, beide Filme funktionieren sehr gut.
Großbritannien 2023, Regie: Hettie Macdonald, mit Jim Broadbent, Penelope Wilton, Earl Cave, 108 Minuten, FSK 12