ein_leben_fuer_die_menschlichkeit_-_abbe_pierre_-_kinotrailer_deutsch_hd_-_ab_04.07.24_im_kino

Henri Groués wurde 1912 in Lyon in ein äußerst wohl situiertes Elternhaus hineingeboren. Die Privilegien, die er aufgrund seiner Herkunft genoss, waren ihm einigermaßen egal. Schon früh beschloss er, es seinem philanthropisch gesinnten Vater gleichzutun und mit allen Mitteln gegen die Armut zu kämpfen. Er trat mit 20 Jahren dem Kapuzinerorden bei, schloss sich im 2. Weltkrieg der Resistance an und baute nach 1945 unter dem selbst gewählten Namen Abbé Pierre ein beeindruckendes Lebenswerk auf: die Emmaus-Stiftung, die weltweit in 43 Ländern auf vielfältige Weise für arme und entrechtete Menschen eintritt. Bis zu seinem Tod im hohen Alter von 94 Jahren ging Abbé Pierre dabei nie einer Kontroverse aus dem Weg. Stets erhob er seine Stimme für die Schwächsten der Gesellschaft, um sie im Kampf gegen die Mächtigen zu unterstützen.

30 Jahre lang hat immer derselbe Mann die Umfrage zum “beliebtesten Franzosen” gewonnen, bis er auf eigenen Wunsch nicht mehr auf dieser Liste aufgetaucht ist. Die Rede ist weder von Jean-Paul Belmondo noch von Alain Delon – weder einem Sänger noch einem Koch oder gar einem Politiker wurde diese Ehre zuteil. Der beliebteste Franzose war tatsächlich jahrzehntelang der streitbare Armenpriester Abbé Pierre, der ein Leben lang die Armut auf der ganzen Welt bekämpfte und nicht müde wurde, den Menschen mitunter heftig ins Gewissen zu reden. Frédéric Tellier hat dieser französischen Ikone der Humanität und Barmherzigkeit jetzt ein bildgewaltiges, opulent ausgestattetes Biopic gewidmet.

 

Frankreich 2023; Regie: Frédéric Tellier; Buch: Olivier Gorce; Darsteller: Benjamin Lavernhe, Emmanuelle Bercot, Michel Vuillermoz, Antoine Laurent, Alain Sachs; Länge: 137 Minuten; Altersfreigabe: FSK 12; ÜBERLÄNGENZUSCHLAG