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Katzen gehen immer. Zumal wenn sie hübsch anzusehen sind und selbstbewusst ihren eigenen Kopf durchsetzen. Tom Hanks geht sowieso. Kaum ein Hollywood-Star hat Beliebtheitswert wie der 66-jährige, doppelte Oscar-Preisträger. Ein Bestseller als Roman sowie eine Oscar-nominierte, schwedische Verfilmung runden das Rezept für ein erfolgreiches Hollywood-Remake ab. Der findige 007-Erneuerer Marc Forster (James Bond - Ein Quantum Trost) macht daraus eine überaus unterhaltsame Griesgram-Tragikomödie der ziemlich bewegenden Art.

„Er mag Menschen….die ihn in Ruhe lassen“, heißt es programmatisch auf dem Filmplakat. Gleich zum Auftakt wird klar, welcher Nörgler dieser Otto (Tom Hanks) ist: Wegen einer Kleinigkeit macht er im Baumarkt den großen Wirbel. Die neuen Nachbarn erfahren bereits beim Einzug, welcher chronisch schlecht gelaunte Miesepeter da neben ihnen wohnt. Immerhin unterbricht Otto ihretwegen sogar spontan seinen Suizidversuch. Den Tod seiner geliebten Frau kann der Witwer nicht verwinden. Daher möchte er seinem Leben ein Ende setzen. Bis es soweit ist, mischt er das Leben der anderen allerdings noch gehörig auf. Ob Katze oder Paketbote, für Otto taugt alles als Zielscheibe für seinen Frust. Selbst die gut gemeinte Abschiedsparty in der Firma quittiert der verbitterte Misanthrop mit wüsten Beschimpfung aller Kollegen. Ein bisschen schimmert der weiche Kern unter der verhärteten Schale allerdings durch, als Otto den tölpelhaften Nachbarn kurz entschlossen beim Einparken behilflich ist. Gegen die ansteckende Herzlichkeit der hochschwangeren Marisol hat selbst der überzeugte Miesepeter fortan keine Chance - da liegt der Beginn einer wunderbaren Freundschaft flirrend in der Luft.

Mit Rückblenden entwickelt sich die wahre Geschichte des einsamen Helden. Auf einem Bahnhof trifft der junge Otto (gespielt von Sohnemann Truman Hanks) durch Zufall einst jene Frau, die zur Liebe seines Lebens werden sollte. Dem romantischen Kennenlernen von Sonya folgt die glückliche Beziehung. Bis ein jäher Schicksalsschlag alles ändert und Otto  zunehmend am Sinn des Lebens zweifelt. Doch wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt bekanntlich von irgendwo ein Lichtlein her. Sei es ein geplanter Suizid-Versuch, der ihn zum gefeierten Lebensretter macht; eine fröhliche Nachbarin, deren Charmeoffensive nicht enden will; oder jene hübsche, streunende Katze, die wie selbstverständlich ihren Willen durchsetzt.

 

USA 2022; Regie: Marc Forster; Darsteller: Tom Hanks, Mariana Treviño, Rachel Keller, Manuel Garcia-Rulfo; Länge: 126 Minuten; Altersfreigabe: FSK 12