Auch wenn Hauptdarsteller Harrison Ford schon lange das Rentenalter erreicht hat und sich augenscheinlich nicht mehr ganz problemlos bewegen kann: Der Versuchung, einen fünften und vermutlich letzten Indiana Jones-Film zu drehen, war für den Disney-Konzern zu verführerisch. Das Ergebnis nennt sich „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, bringt die üblichen Ingredienzen zusammen – Archäologie, rasante Action, Nazis – und vertraut darauf, dass die Nostalgiegefühle des Publikums noch groß sind.
1945. Einmal mehr hat es Indiana Jones (Harrison Ford) mit Nazis zu tun. Ziel der Begierde von Archäologen wie Herrenmenschen ist die Antikythera, eine mechanische Gerätschaft, die an ein Uhrwerk erinnert, einst von Archimedes gebaut wurde und – festhalten – Zeitreisen ermöglichen soll. Während Jones von seinem Kollegen Basil Shaw (Zoby Jones) unterstützt wird, ist sein Gegner der Nazi-Wissenschaftler Jürgen Voller (Der Däne Mads Mikkelsen mit arg gebrochenem Deutsch).
Nach der ersten von zahllosen Verfolgungsjagden, die auf unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln vom Zug, über Autos, bis zu Pferden durchgeführt werden, springt die Handlung ins Jahr der Mondlandung: 1969. Jones ist inzwischen ein reichlich abgehalfterter Uni-Professor in New York, geschieden und desillusioniert. Erst der Besuch seiner Patentochter Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge) haucht ihm neues Leben ein, denn wie ihr Vater Basil ist sie besessen von der Idee, das Rätsel der Antikythera zu lösen und vielleicht sogar durch die Zeit zu reisen. Doch Helena hat alte Bekannte im Schlepptau: Nazis.
Über 40 Jahre ist es nun schon her, dass Indiana Jones in „Jäger des verlorenen Schatzes“ das Licht der Leinwände erblickte, erdacht von George Lucas und Steven Spielberg, intendiert als Hommage an klassische B-Pictures. Zwei Fortsetzungen komplettierten bis Ende der 80er Jahre eine der besten Trilogien der Filmgeschichte, doch dabei blieb es nicht.
USA 2023; Drehbuch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, David Koepp, James Mangold; Regie: James Mangold; Darsteller: Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen, Antonio Banderas, John Rhys-Davies, Shaunette Renée Wilson, Thomas Kretschmann, Toby Jones; Länge: 142 Minuten; Altersfreigabe: FSK 12, ÜBERLÄNGENZUSCHLAG