25 Jahre hat Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen), der uneheliche Sohn einer Magd, gebraucht, um zum Hauptmann der dänischen Armee aufzusteigen, während Vertreter des Adels, sogenannte “Perückenträger”, dies in kaum sechs Monaten schaffen. Wenn dieser stoische, auch sture Mann im Jahre 1755 also den König um Erlaubnis bittet, die Heide zu kolonisieren, ahnt man, dass er viel Gepäck mit sich rumträgt.
Nichts als Heidekraut wächst in der stürmischen Landschaft im Westen Dänemarks, Wölfe hausen hier, Räuber treiben ihr Unwesen – und ein finsterer Adeliger namens Frederik de Schinkel (Simon Bennebjerg), ein Bösewicht, wie man ihn sich böser nicht vorstellen kann. Unweit von dessen Anwesen beginnt Kahlen mit der Urbarmachung der Heide, auf der er bald eine besondere Pflanze zur Saat bringen will, die als unverwüstlich gilt: Die Kartoffel.
Die Kolonialisierung der jütländischen Heide – auf den ersten Blick nicht unbedingt ein aufregendes Sujet, aus dem der dänische Regisseur Nikolaj Arcel jedoch einen eindringlichen und auch berührenden Film gemacht hat. “King’s Land”, im Original deutlich prägnanter “Bastarden”, lebt dabei zum einen von seinen kargen, abweisenden Bildern und dem scharfen, undurchdringlichen Gesicht Mads Mikkelsens.
Dänemark 2023; Regie: Nikolaj Arcel; Darsteller: Mads Mikkelsen, Simon Bennebjerg, Amanda Collin, Kristine Kujath Thorp, Hagberg Melina, Gustav Lindh; Länge: 127 Minuten; Altersfreigabe: FSK 16