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Paris in den 1930er Jahren: Die arbeitslose Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) wohnt zusammen mit ihrer Freundin Pauline (Rebecca Marder), einer frischgebackenen, unterbeschäftigten Rechtsanwältin, in einer winzigen Mansardenwohnung. Ihre Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, denn trotz aller Bemühungen sind sie schon wieder mit der Miete im Rückstand.

Eines Tages taucht die Polizei bei ihnen auf. Grund: Der Theaterproduzent, mit dem Madeleine verabredet war, wurde ermordet. Madeleine beteuert ihre Unschuld. Doch dann hat Pauline eine Idee, und nach längerer Überlegung legt Madeleine ein Geständnis ab. Sie gibt zu, dass sie in Notwehr zur Waffe gegriffen hätte, als der Produzent über sie herfiel. Das Kalkül der pfiffigen Pariserinnen: Mit ein bisschen Glück kommt Madeleine straffrei davon. Wenn überhaupt gibt es eine sehr niedrige Strafe. Auf jeden Fall wäre Madeleine wochenlang in den Schlagzeilen, und medialer Ruhm bedeutet Aufmerksamkeit, und Aufmerksamkeit bedeutet Rollenangebote, Arbeit und Geld. Madeleines Karriereaussichten würden sich in schwindelerregende Höhen steigern. Prinzipiell das gleiche gilt für Pauline, die sich mit diesem Fall als erfolgreiche Strafverteidigerin profilieren könnte. Tatsächlich scheint es, als ob der Plan der beiden aufgeht – nach ihrem triumphalen Freispruch kann sich Madeleine vor Rollenangeboten kaum retten. Doch bald darauf meldet sich unerwartet eine neue Zeugin, Odette Chaumette (Isabelle Huppert), eine ehemalige Stummfilm-Diva. Ihre Aussagen könnten alles gefährden, was sich Madeleine und Pauline aufgebaut haben.

Pfiffig und mit leichter Hand inszeniert, präsentiert sich François Ozons neuester Film als Augenweide und als elegante, bei näherer Betrachtung sogar ziemlich tiefgründige Komödie. Die luxuriöse Ausstattung und das gut aufgelegte, stargespickte Ensemble wetteifern dabei mit einem witzig boshaften Plot, der in denkbar charmantester Form auch aktuelle Themen inklusive #MeToo aufgreift.

 

Frankreich 2023; Regie und Drehbuch: François Ozon; Darsteller: Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert; Länge: 102 Minuten; Altersfreigabe: FSK 12