Mehrere Senioren wandeln einen Altersheim-Ausflug kurzerhand zur Flugzeugentführung um, um noch einmal das Meer zu sehen... Eine tolle Riege deutscher Schauspieler - von Otto Sander über Angelica Domröse und Ralf Wolter bis zu Anna Maria Mühe - hat Bernd Böhlich für seine leise Komödie über Leben im Altersheim zusammengebracht. Von ihrer Spielfreude vor allem lebt der Film.

 

Im Altersheim Abendstern plätschert das Leben vor sich hin. Eckehardt Tiedgen (Otto Sander) mokiert sich über die erzwungene Zusammenlegung mit Willy Stronz (Ralf Wolter), die ehemalige Schauspielerin Fanny Dè Artong (Marion van de Kamp) träumt immer noch vom großen Applaus und das Ehepaar Miesbach (Herbert Feuerstein und Monika Lennertz) streitet sich schon seit Jahren über die immergleichen Kleinigkeiten: Wann das Licht ausgemacht wird, wie hoch die Heizung gestellt wird, ob das Fenster auf oder geschlossen sein soll. Von daher ist Annegret Simon (Angelica Domröse) wenig begeistert von ihrer neuen Heimat. Ihr Sohn wurde nach Amerika versetzt und so findet sich die Rentnerin in ihrer letzten Lebensstation wieder. So zumindest sieht sie selbst ihren Eintritt ins Altenheim, eine Haltung, die sie mit den anderen wenig glücklich wirkenden Bewohnern teilt. Ein Lichtblick ist allein die junge Pflegerin Amelie (Anna-Maria Mühe) – und der bevorstehende Rundflug mit einem alten Flugzeug.

Eigentlich sollte es nur kurz in die Luft gehen, doch eine zufällig gefundene Pistole lässt Tiedgen kurz entschlossen zu drastischen Mitteln greifen, um dem täglichen Trott zu entkommen. Eine Flugzeugentführung – das hört sich dramatischer an als es ist, zumal auch die Piloten (Tilo Prückner und Robert Stadlober) wenig Probleme damit haben, zunächst nach Wien zu fliegen und schließlich das Mittelmeer anzusteuern. Allein Herr Miesbach sorgt sich um die Folgen, die anderen Insassen sind hocherfreut über die willkommene Abwechslung: Frau Artong darf noch einmal ihre Schauspielkunst demonstrieren, Frau Simon zeigt die Initiative, die ihr nicht nur ihr Sohn längst abgesprochen hat, und Frau Miesbach erhebt zum ersten Mal das Wort gegen ihren ständig nörgelnden Mann.

Deutschland 2011; Regie, Buch: Bernd Böhlich; Darsteller: Otto Sander, Angelica Domröse, Ralf Wolter, Marion van de Kamp, Herbert Feuerstein, Anna-Maria Mühe, Robert Stadlober; Länge: 93 Minuten; Altersfreigabe: FSK 0

Der Eintritt beträgt 8,-€ und beinhaltet ein Willkommensgetränk (Sekt/ Orangensaft/ Wasser).

Das Seniorenkino ist eine Kooperationsveranstaltung Ortsverbandes Gevelsberg des Sozialverbandes VdK, des AWO Ortsvereins Gevelsberg und des filmriss kino Gevelsberg. Wir freuen uns sehr, in diesem Monat auf Grund der großen Nachfrage zwei Seniorenkinovorstellungen anbieten zu können und bedanken uns für die Unterstützung.