Schon in „La La Land“ huldigte Damien Chazelle der Traumfabrik Hollywood, jetzt setzt er noch einen drauf: „Babylon – Rausch der Ekstase“ zeigt in ausufernden, überbordenden drei Stunden, wie sich Hollywood Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre veränderte, badet in Exzess, beweist, das mehr nicht notwendigerweise besser sein muss, und ist am Ende doch eine oft mitreißende, hingebungsvolle Ode an die Magie des Kinos.

Eitelkeit und Hollywood gehen Hand in Hand, insofern verwundert es nicht, dass es immer wieder Filme gibt, die sich mit dem Filmemachen selbst beschäftigen, die den Abgründen der Traumfabrik nachgehen, vor allem aber der Magie des Kinos huldigen. Sich selbst zu bestätigen, in welch wundervoller Branche man arbeitet, wie viel Freunde man den Menschen bereitet: Wer kann da schon Nein sagen? So mag es zu erklären sein, warum das klassische Hollywood-Studio Paramount dem Vernehmen nach sagenhafte 100 Millionen Dollar in einen Film steckte, der in den ersten fünf Minuten einen Elefanten zeigt, der seinen Durchfall direkt in die Kameralinse entlädt und einen Zwerg, der einen überdimensionierten Penis bearbeitet, aus dem dann Literweise weiße Flüssigkeit über ein ekstatisch tanzendes Publikum spritzt.

USA 2022, Regie & Buch: Damien Chazelle, mit Margot Robbie, Brad Pitt, Diego Calva, Li Hun Li, Jean Smart, Eric Roberts, Jovan Adepo, 189  Minuten, FSK 16 Überlängenzuschlag 1,- €