Park Chan-wooks neuestes Werk ist meisterhaft inszeniert – jedes Bild ist ein Gedicht, während die Geschichte von einem Thriller zur Romanze wird und wieder ins Terrain des Spannenden zurückkehrt. Nicht, weil der Film unentschlossen wäre, sondern weil der Regisseur ihn so wechselhaft wie die Hauptfigur gestaltet hat. Er erzählt von einem Polizisten, der sich in eine Verdächtige verliebt. Ein an und für sich konventioneller Plot, der in den Händen von Park Chan-wook zu mehr wird – einem Film über Verlust.

Hae-joon ist Polizist. Ein Mann, der seine Schlaflosigkeit meist zur Observation nutzt, der eine Wochenendehe führt, und der von seinen ungelösten Fällen besessen ist. Nun ermittelt er im Fall eines abgestürzten Bergsteigers. Aber ist er wirklich abgestürzt oder könnte seine aus China stammende Frau Seo-rae etwas damit zu tun haben? Er ermittelt, er beobachtet, er lässt sich von der Frau, die als Pflegerin für die Alten arbeitet, in seinen Bann ziehen. Ist es schon Liebe? Will er seine Frau verlassen? Kann aus einem vermeintlichen Mordfall tatsächlich etwas Gutes entstehen? Oder droht dem Polizisten am Ende der totale Zusammenbruch?

Südkorea 2022,Regie: Park Chan-wook, Buch: Park Chan-wook, Jeong Seo-kyeong, mit Park Hae-il, Tang Wei, Lee Jung-hyun, 139  Minuten, FSK 16, Überlängenzuschlag 1,-€